Wollen Sie im Winter Ihr Fahrzeug nicht nutzen, sind für diese Ruhezeit ein paar wichtige Dinge zu beachten.
Ideal ist, wenn das Wohnmobil/der Wohnwagen an einem geschützten Ort überwintern kann.
Hinweis:
Freizeitfahrzeuge mit Saisonkennzeichen dürfen außerhalb der auf dem Kennzeichen angegebenen Zulassungszeit nicht auf öffentlichen Verkehrsflächen abgestellt werden. Dazu zählt nicht nur das Parken am Straßenrand, sondern auch auf öffentlichen Parkplätzen. Außerdem dürfen abgekoppelte Wohnwagen, selbst wenn sie ganzjährig zugelassen sind, höchstens für zwei Wochen am Straßenrand abgestellt werden. Man ist also gut beraten, sich rechtzeitig um ein vernünftiges Winterlager zu kümmern.
Vorbereitung für die Winterpause:
Vor der saisonalen Stilllegung empfiehlt sich ein Blick aufs Kennzeichen. Sollte der Hauptuntersuchungstermin während der Ruhezeit anfallen, ist es vernünftig jetzt noch bei TÜV, Dekra oder GTÜ vorzufahren, um Ärger wegen überzogener Fristen bei der Wiederinbetriebnahme zu vermeiden.
Um die saisonale Pause werterhaltend zu überbrücken, ist eine gewissenhafte Außen- und Innenreinigung durchzuführen.
Außenreinigung
- Sollten Sie mit dem Hochdruckreiniger arbeiten, ist an Reifen und Fenstern vorsichtig zu agieren. Beide reagieren auf den scharfen Hochdruckstrahl auf kurze Distanz empfindlich und können Schaden nehmen. Also bitte Abstand halten. Fahrzeuge mit Glattblechaufbau vertragen zusätzlich eine Konservierung und bei solchen mit GfK-Aufbau kann eine Politur dem Vergilben vorbeugen.
- Mit dem Hochdruckreiniger nicht in den Motorraum oder in die Lüftungsschlitze des Kühlschranks sprühen. Mindestabstand von 30 Zentimetern zum Fahrzeug einhalten, das schützt Lack, Dekor und Reifen.
- Zum Reinigen von Acrylfenstern klares Wasser, wenig Spülmittel oder Spezialreiniger verwenden, keinen Glasreiniger.
Dichtungen pflegen, z.B. mit Talkum oder Glycerin einreiben; sie kleben dann nicht an.
Innenreinigung
- Teppiche und Polster aufstellen, um Schimmelbildung vorzubeugen.
- Den PVC-Boden und alle glatten Flächen können mit Seifenlauge oder einem milden Haushaltsreiniger gesäubert werden.
- Alle Möbelklappen und die Kühlschranktür bleiben nach der Reingung den Winter über geöffnet, damit die Luft besser zirkulieren kann.
- Wenn möglich, das Wohnmobil (bzw. Wohnwagen oder CamperVan) ab und zu bei trockenem Wetter lüften.
Bordtechnik
- Gashähne schließen und Gasschläuche sowie Druckminderer von den Flaschen abschrauben, mit Schutzkappe bestücken
- Das Wassersystem vor dem Einwintern reinigen und desinfizieren.
- Nach der Reinigung Frischwassertank, Abwassertank, Leitungssystem Toilette und den Boiler der Heizung entleeren und Wasserhähne und –ventile geöffnet lassen. Durch leichte Schräglage des Fahrzeuges Tank und Wasserrohre restlos entleeren. Bei Rückständen besteht sonst Frostgefahr!
- Achten Sie darauf, dass dennoch die Zwangsentlüftung immer offen bleibt.
- Wir empfehlen die Bordbatterie abzuklemmen oder auszubauen und in einem trockenen Raum lagern.
Die Reifen auf den maximalen empfohlenen Druck (plus 0,2 bar) aufpumpen. Das hilft, Standplatten zu vermeiden.
Kontrollieren Sie Radkästen und den Unterboden unbedingt auf Schmutznester. In denen kann sich Feuchtigkeit bilden, was Fäulnis oder Korrosion verursachen kann. Sinnvoll ist auch, bei dieser Gelegenheit Öffnungen und Rohre – wo möglich – gegen eindringende Klein- und Krabbeltiere zu verschließen.
Dennoch sollte das abgestellte Fahrzeug den Winter über hin und wieder um ein paar Zentimeter bewegt werden. Wenn das Fahrzeug eben steht, immer die Feststellbremse lösen, dafür Gang rein und/oder Stützen runter und zusätzlich mit Unterlegkeilen sichern. Bei Wohnmobilen Frostschutz für Kühlwasser und Scheibenwischanlage sicherstellen.
Um längerfristig Schäden am Fahrzeug zu vermeiden, sind in Phase zwei regelmäßige Kontrollen empfehlenswert.
Ganz wichtig aber: richtig Lüften. Sitzt vom letzten Urlaub noch Feuchtigkeit in Holz, Polstern und Textilien, kondensiert diese bei sinkenden Temperaturen aus und kann zu Schimmel und Stockflecken führen. Erster Hinweis darauf: ein abgestandener, muffiger Geruch im Fahrzeug. Dagegen hilft regelmäßiges Lüften – alle vier bis sechs Wochen eine Stunde bei trockenem Wetter.
Auch Luftentfeuchter gelten als probates Vorsorgeprogramm gegen Feuchtigkeit und Schimmelbildung im Caravan oder Wohnmobil. Sie sollten in Fahrzeugen, die nicht völlig trocken unter Dach stehen können, auf jeden Fall eingesetzt werden. Für den Einsatz in Caravan oder Wohnmobil eignen sich drei unterschiedliche Wirkprinzipien: chemische Abtropfsysteme, regenerierbare Feuchtigkeitsbinder sowie physikalisch arbeitende Entfeuchter. Chemische Abtropfsysteme sind für den einmaligen Gebrauch ausgelegt. Ein wasseranziehendes Salz holt sich die Feuchtigkeit aus der Luft, schmilzt dabei und tropft als gesättigte Salzlösung in einen Auffangbehälter. Regenerierbare Produkte funktionieren beispielsweise mit Kieselgur, wobei die aufgenommene Feuchtigkeit beim Erwärmen im Backofen wieder abgeben wird.
Physikalische Entfeuchter arbeiten meist nach dem Kondensationsprinzip, wobei die Feuchtigkeit an einem Kälteelement aus kondensiert und in einen Auffangbehälter abtropft. Dazu braucht es natürlich 230 Volt im Winterquartier und ab und an einen Blick auf den Wasserstand im Auffangbehälter. Was viele Besitzer einer Klimaanlage nicht wissen: Auch die entzieht der Luft Feuchtigkeit. Deshalb sollte sie selbst im Winterlager regelmäßig in Betrieb genommen werden.
Blitzsauber, gut geschützt und regelmäßig gelüftet übersteht jedes Freizeitfahrzeug die Winterpause problemlos. Und das über viele, viele Jahre.